Jedes Jahr setzen mein Freund und ich uns zusammen und erstellen eine Shortlist von den Ländern, die wir unbedingt bereisen möchten. Bei ihm stand diesmal Jordanien ganz oben auf der Liste. Alles was mir dazu einfiel war ein müdes „aha“. Unseren Jahresurlaub in einem Wüstenstaat zu verbringen, mit dem ich nicht mehr als eben diese assoziierte, schien mir nicht sonderlich attraktiv. Wie falsch ich lag. Land und Leute konnten mich definitiv überzeugen.

Kamel in Petra

Reisroute

Aqaba – Wadi Rum – Petra – Amman – Jerusalem (Israel)

11 Tage Jordanien + 2 Tage Jerusalem

Für unsere Reise haben wir klassische Orte gewählt, die ihr so zwar in jedem Reiseführer findet, euch aber definitiv nicht enttäuschen werden. Warum wir uns für den Weg von Süden nach Norden entschieden haben, hat zwei wesentliche Gründe:

  1. Ryanair bietet vom Flughafen Köln/Bonn eine Direktverbindung nach Aqaba an
  2. Wir wollten nach Jerusalem weiterreisen und da ist ein Grenzübergang im Norden praktischer

Tipp: Wenn ihr die Flugverbindungen eures nächstgelegenen Flughafens prüft, nehmt die israelische Stadt Eilat mit in eure Recherche auf. Sie liegt direkt neben Aqaba und bietet ebenfalls einen Grenzübergang.

Reiseroute im Überblick

  • Aqaba:
    Für alle die gerne tauchen oder es zumindest mal ausprobieren möchten, ist die Stadt ein super Ausgangspunkt. Wer lieber authentische Stadtluft schnuppert und auf der Jagd nach der nächsten Sehenswürdigkeit ist, wird in Aqaba eher nicht fündig.
  • Wadi Rum:
    Rote Erde, ein magischer Sonnenuntergang und ein Meer an Sternen. Nur drei Gründe, warum wir euch eine Nacht in der Wüste absolut empfehlen. Es lohnt sich!
  • Petra:
    Nicht nur den Indianer Jones Fans unter euch wird Petra ein Begriff sein. Dieses einmalige Kulturdenkmal bieten neben der weltberühmten Schatzkammer, einige schweißtreibende Aufstiege, die jeden, der durchhält, mit herrlichen Ausblicken belohnt.
  • Totes Meer:
    Sind die ersten drei Stationen von sportlichen Aktivitäten geprägt, so geht es hier nur um eins: Relaxen! Was definitiv einhergeht mit unserer bislang surrealsten Erfahrung, dem Floaten auf Salzwasser.
  • Amman:
    Wer das bunte Treiben von Städten liebt, wird in Jordaniens Hauptstadt nicht enttäuscht. Hier warten auf euch wuselige Märkte mit landestypischen Köstlichkeiten, römische Ruinen, die man so wohl nur in Italien findet und hier und da ein Hauch Moderne.

Anreise

Köln/Bonn CGN – Aqaba AQJ
Flugzeit:  3:45min

Transfer vom Flughafen ins Stadtzentrum
Taxi: 10-15min.
Kosten: 8,50 JD (ca. 11€)

Wenn ihr das Terminalgebäude verlasst und geradewegs über den Parkplatz lauft, dann gelangt ihr direkt zum Taxistand. Solltet ihr allerdings nicht gerade als erstes aus dem Terminal gesprintet und alle Taxen bereits auf und davon sein, ist der Stand leicht zu übersehen. Wir haben ca. 15min auf eins gewartet, dann wurden wir von einer Art Taxi-Ordner einem der Autos zugewiesen. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht, läuft hier alles ganz geregelt ab.

Kulturelle Besonderheiten

Kleidung: Jordanien ist ein muslimisches Land und dies solltet ihr vor allem mit der Wahl eurer Kleidung respektieren. Tiefe Ausschnitte und kurze Röcke sind nicht gern gesehen.

Begrüßung: Es kann passieren, dass Männer euch als Frau nicht die Hand geben und sich stattdessen an die Stelle des Brustkorbs fassen, wo das Herz sitzt. Meine Hand wurde währende der gesamten Reise nur einmal nicht zur Begrüßung ergriffen. Ja, ich kam mir etwas doof vor, aber ich wusste ja eigentlich vorher, dass gerade die ältere Generation noch sehr traditionell ist. Für mich war’s ok.

Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit: Händchen halten oder gar Küsse in der Öffentlichkeit auszutauschen gilt als Tabu. Und auch nur ein kurzes Küsschen kann zu bösen Blicken führen – so ist es uns beispielsweise in Amman ergangen, als eine junge, modern gekleideten Frau uns „erwischt“ hat.

Tee-Session in Wadi Rum kurz vor Sonnenuntergang

Sicherheit

Die erste Frage, die wir von Familie und Freunden nach Verkündung unseres Reiseziels bekommen haben: „Ist es denn sicher da?“. Ja, Jordanien liegt an der Grenze zu Syrien. Ja, auch an der Grenze zum Irak. ABER in Jordanien selber bekommt man von den Geschehnissen in den Nachbarländern nichts mit. Wir haben uns zu keiner Zeit unwohl oder unsicher gefühlt. Im Gegenteil, die Jordanier wissen um die Bedeutung des Tourismus für ihr Land und sind entsprechend bemüht, jedem Gast ein gutes Gefühl zu vermitteln. Einzig den Hinweis unseres Guides, dass in Amman der Geheimdienst sehr präsent sein soll, empfand ich als … naja komisch.

Unser persönliche Sicherheitseinschätzung 4 von 5: